Ein Buch über eine Sklavenrebellion in Jamaica Anfang des 19. Jahrhunderts. Großartig geschrieben, mitreißend; die Geschichte jedoch ist brutal, dunkel, sehr verstörend.
Das Mädchen Lilith wird in die Sklaverei geboren. Das Mädchen hat grüne Augen. „Lilith“ - Dämon, Göttin, Mischwesen wechselnd durch Kulturen und Jahrhunderte. Doch dieses Mädchen ist ein Mensch. Als besonders angesehen, empfindet sie sich selbst so und träumt von einer Liebe mit den Herren des Hauses, einem Aufstieg, einem Ausweg. Alle anderen wissen, das dies eine naive Träumerei ist. Sie hält an ihren Vorstellungen fest, wird mit ihnen erwachsen.
Die „Night Women“ treffen sich heimlich nachts. Aus den Erinnerungen an die spirituellen Ordnungen und Mythen ihrer Heimat bilden sie sich ihren Glauben und gründen ihre Gemeinschaft. Ihr Traum: der Aufstand, die Befreiung.
Lilith ist inzwischen als „Hausmädchen“ bei einem irischen Aufseher gelandet und lebt mit diesem zusammen. Ein Ire kann kein Herr der Plantage sein, aber es ist auch kein Sklave. Ihre Liebe stellt sie gegen die „Night Woman“, doch im Aufbegehren der Sklaven, der brutalen Antwort der Plantagenbesitzer und Aufseher gelten andere Grenzen. Ein tragisches Leben.
Sehr früh im Buch habe ich diese Trost- und Hoffnungslosigkeit empfunden. Es war mir klar, dass die Geschichte nicht gut ausgehen kann. Die Welt der Night Woman ist verschwunden, ihre Vorstellungen können die neue Realität nicht überwinden.
Sehr traurig, es verschlägt einem den Atem! Das Buch taucht tief in den Abgrund und öffnet eine andere Welt. Im „Guardian“ las ich (in einem Leserbrief) jetzt wisse die Leserin, was der „Gentleman des Hauses“ aus dem Roman (vergessen) von Jane Austen in Antigua gemacht habe, wo er während seiner Abwesenheit für die Zeitspanne des Romans war. — Das trübt das Ansehen der „Gentlemen“. Bis in die 1970 Jahre ist diese „Gentlemen-Klasse“ für ihre späteren Verluste der Plantagen vom britischen Staat entschädigt worden.
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