Die OP war kurz, die ganze Prozedur schmerzlos. Wegen der MS keine Spritze, da die Flüssigkeit die Sehnerven umspült und möglicherweise Symptome ausgelöst hätte. Stattdessen Tropfen. Die Tropfen stellten das Auge nicht ruhig, deshalb musste ich während der Prozedur sehr bewusst geradeaus sehen, ich sollte das Auge nicht bewegen.
Psychedelische Prozedur: dünne weiße Ringe schwebten kreisend um die drei strahlend weißen Punkte der Leuchte, der taubengraublaue Hintergrund schob sich manchmal vor diese Strahlen und verwandelte die runden Punkte in Ellipsen.
Die einzelnen Schritte der Prozedur, die der Operateur erläuterte, konnte ich kaum spüren.
Es ging wirklich sehr schnell. Es fühlte sich an, als ob ich vorher mindestens dreimal so lange angeschnallt auf dem Tisch hatte warten müssen.
Heute hat der Augenarzt die Klappe abgenommen. Von der rechten Seite trifft es mich tatsächlich heller. Das rechte Auge ist jetzt bei 40 % Sehschärfe! Es ist schon sehr lange her, das ich soviel Sehen konnte. Da ist natürlich Tagesform dabei.
Der Arzt meinte, das Auge sehe aus, als sei es vor fünf Tagen operiert worden und nicht erst gestern. Auf meine Frage, ob das damit zusammen hänge, dass mein Immunsystem medikamentös unterdrückt wird, antwortete er, das könne tatsächlich eine Rolle spielen, ließe sich aber nicht beweisen.
Bis das linke Auge dran kommt, heißt es jetzt sehr viel tropfen. Der Tag: tropfen, tropfen, tropfen, tropfen, tropfen, salben.
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