The people in the illustrations often appear without clothes! Naked! No erotic depictions or the like— they simply lost their clothes during their design.
Veröffentlicht im März 2021
Anfangs wollte ich einen noch zu schreibenden, bis dahin nur phantasierten Text illustrieren. Dann hat sich das Vorhaben im Lernen der Software und in der Auseinandersetzung mit ihren Möglichkeiten verselbständigt. Mit zunehmenden Kenntnissen und nach vielen Versuchen verflüchtigten sich die Zwecke und der im Hinterkopf hängengebliebene Rest arrangierte sich mit den loseren Ergebnissen. Zumindest habe ich sie nicht mehr am Anfangszweck gemessen.
Alle Bilder, sofern nicht anders gekennzeichnet, sind Computergrafiken von mir. Computergrafiken nicht in dem Sinne, dass sie von mir in einer abstrakten Programmiersprache geschrieben worden wären, ich arbeite mit grafischen Benutzeroberflächen, sehe also direkt was ich gestalte, sondern in dem Sinne, dass sie für die Ansicht auf Bildschirmen hergestellt sind. Der Oberfläche fehlt Textur. Struktur hat sie nur in der Anordnung der Leuchtpunkte in unterschiedlichen Techniken. Diese Leuchtpunkte sind so dicht platziert, dass es einer extra Anstrengung bedarf einen einzelnen zu erkennen. Statt Tiefe, Rauheit, Weichheit und Raumgefühl bietet diese Oberfläche nur Glätte, Glanz und Distanz. Mit den Leuchtpunkten ist ein großer Unterschied angesprochen, zu dem was die Natur uns zur Ansicht bietet oder was menschengemacht in unserem Sichtfeld erscheint. Das von Dingen reflektierte Licht, die von der Struktur der Oberflächen gebrochenen, modulierten Wellenlängen des reflektierten Lichts sind unsere Farben. Ungeheuer vielfältig, unzählige Nuancen und Varianten; in unserem Sehen gebunden an Umgebung, Tageszeit, Stimmung. Wir empfinden Farben. Die Leuchtpunkte des Bildschirmes strahlen uns direkt an. Sie strahlen zwangsläufig mit weniger Farben, sie sind „sauberer“. Sie können nur eine Teil des für uns sichtbaren Farbraumes erzeugen. Weniger Farben, dafür können wir sie beliebig auf „kräftig“ stellen, wärmer, behaglicher, schärfer oder verschwommener. Es sind Computergrafiken in dem Sinne, dass sie die Besonderheiten dieser Präsentation einbeziehen.
Was diese Computergrafiken nicht sind: Es ist keine „digitale Malerei“. Unter diesem Titel werden manchmal Bilder vorgestellt, die mit „als ob“- Pinseln produziert wurden. Pinsel die den Ölfarbenauftrag auf Leinwand nachahmen oder Wasserfarben, Acrylfarben, Tuschen, Gouachen auf den jeweiligen Materialien. Dieses „als ob“ beschränkt sich nicht auf die Malerei: Kreide, Gravur, Kohle, Buntstifte, Bleistifte, Filzstifte, alles ist möglich. Die mit diesen Mitteln hergestellten Bilder sind in der Regel Pixelbilder, jeder Pixel ist definiert. Die Bildgröße wird beim Erstellen festgelegt, die Bilder lassen sich verkleinern aber nur unter Verlusten vergrößern. Je nach Sujet und Prozentsatz der Vergrößerung wird ein Qualitätsverlust sichtbar. Diese „digitale Malerei“ hat natürlich nichts mit wirklicher Malerei zu tun. Eine Täuschung, bestenfalls eine Illustration in in einer Website.
Diese Computergrafiken sind auch keine Zeichnungen. Die Bilder in den Galerien auf dieser Seite werden zwar Vektorgrafiken oder -zeichnungen genannt, es sind aber keine Zeichnungen. Es sind auf einer grafischen Oberfläche manipulierte Bézierkurven. (Wikipedia: Die Bézierkurve ist eine parametrisch modellierte Kurve, die ein wichtiges Werkzeug bei der Beschreibung von Freiformkurven und -flächen darstellt. In der Computergrafik finden Bézierkurven wegen ihrer optischen Eleganz und der verhältnismäßig leichten mathematischen Handhabbarkeit häufig Anwendung.) Wie schon gesagt, ich hab es nicht so mit der „mathematischen Handhabbarkeit“, ich manipuliere die Kurve, die der Computer mir gibt, mit der Maus. Der Computer erzeugt einen Kreis, ein Rechteck usw. und ich lasse ihn das in „Kurven“ auch „Pfade“ genannt umwandeln. Oder ich tippe mit der Maus auf zwei Punkte und lasse den Computer eine Linie dazwischen ziehen. Das ist das von vornherein eine Kurve. Anschließend füge ich „Knoten“ in diese Kurve ein, von denen aus ich sie biege und zu einer Fläche schließe, oder den Kreis verzerre, ausbeule oder eindelle. Ein solches Bild besteht im Hintergrund des Rechners nur aus den Formeln zur Kurvenerzeugung. Es ist viel kleiner als die Bitmaps aus Pixelbildern und es läßt sich beliebig skalieren, von der Größe einer Visitenkarten zur Hauswand. Die Bilder in den Galerien auf dieser Seite lassen sich allerdings nicht in einem reinen Vektorformat (z.B. SVG) speichern, weil ich den Flächen „Attribute“ wie Farben und Transparenzen zugeordnet habe. Ich erstelle Flächen, ordne ihnen Farben zu und solche Attribute wie „von hell zu dunkel“, gebe ihnen Schatten und Lichtpunkte. Oder ich lege Flächen übereinander und „mische“ sie. Auch diese Attribute liegen auf der Festplatte nur als Formeln und nicht als definierte Pixel in einer Fläche, gehören aber nicht in die Definition eines reinen Vektorformats.
Die Grafiken sind also keine im Werk objektvierte Gesten wie bei der Malerei oder Zeichnung. Kein expressionistischer Schwung, kein Detaillieren mit ruhiger Hand, keine freie Bewegung, nicht mal auf dem Grafiktablett, kein Fühlen und Riechen von Pinsel und Farbe, keine sinnliche Beziehung zum Material ist in ihnen enthalten.
Stattdessen bewegungsgehemmte, sitzende Tätigkeit mit Maus und großem Bildschirm. Tüfteln, probieren, berechnen. Ich kann nicht zeichnen und mit der ruhigen Hand ist es nicht weit her. In der MS Diagnose heißt das „diskreter Intentionstremor“. Für mich sind das eher „Vektorkonstruktionen“ als „Vektorzeichnungen.“
Vektorgrafiken sind nie fertig. Es ist einfach Formen hinzuzufügen oder herauszunehmen, zu verändern, umzufärben, zu kombinieren. (Auch das unterscheidet sie von einem Pixelbild). Doch habe ich bemerkt, dass ich meistens bei den ersten Entwürfen und Skizzen hängengeblieben bin. Eher einen Entwurf ganz lassen, als Teile völlig anders zu arrangieren. Das spätere Eingreifen bezog sich immer auf Details.
Es finden sich viele Zitate in den Bildern. Die Entwürfe sind nicht um diese Zitate herum entstanden und es war nicht mein Ziel Rätselbilder zu konstruieren. Vielmehr sprangen sie als Möglichkeit in den Sinn, weil sie in die, auch im Selbstgespräch nicht ausformulierte, unklar umrissene Idee zu passen schienen. Man fängt etwas an und verliert sich im Tun und sieht zu was dabei herauskommt.
Die „Perlin-Noise“ und „Splash“-Bilder sind entstanden aus Versuchen glatte Verktorflächen, etwa eine Hauswand, unregelmäßig aufzurauen, saubere Farben zu verschmutzen. „Perlin-Noise ist eine fraktale Rauschfunktion auf der Basis von pseudozufälligen Gradientwerten.“ (Wikipedia) Diese pseudozufällige Verteilung von „Gradientwerten“, in diesem Fall von helleren und dunkleren Flächen, habe ich vektorisiert und farblich gestaltet. Daraus sind dann die dezenten inneren Zeichnungen von Hausflächen geworden und die farblich ausdrücklicheren Perlin-Noise Bilder. Perlin-Noise ist eine (vermutlich Standard-) Funktion von Bildbearbeitungssoftware. Es ist keine Mathematik nötig um in dieser Weise damit zu arbeiten.
Gleiches Verfahren bei den „Splash“-Bildern. Fotos von Gegenständen mit unregelmäßig strukturierten Flächen waren die Vorlagen zu diesen Bildern. Diese Fotos habe ich vektorisiert, dann konnten sie ebenfalls farblich frei gestaltet.
Als Vektorbilder konnten die Perlin-Noise-Bilder und die Strukturfotos nicht nur farblich frei gestaltet, sondern auch nach Belieben skaliert, kombiniert und verzerrt werden.
Lichtfalze. Doodling am PC. Kritzeln ohne Kritzel. Die „Lichtfalze“ enthalten keinerlei gestaltete Formen oder Linien, alle Formen und Effekte entstehen durch die Übergänge einer Farbe in eine andere. Es sind farbige Flächen übereinander gelegt und willkürlich „gemischt“.
Diese farbigen Flächen sind durchaus mehrfarbig. Auf einem „Farbtool“ kann man Punkte einsetzen, „blau“ und „rot“ zum Beispiel. Der Computer berechnet dann den Bereich zwischen den Punkten in dem sie sich vermischen. Sitzen die Punkte enger, wird der violette Bereich kleiner, sitzen die Punkte weiter auseinander wird der violette Bereich größer und nuancenreicher. Der Bereich hinter den Punkten wird in der jeweiligen Farbe dargestellt, in unserem Beispiel rot und blau. Diesen Punkten können Transparenzwerte wie z.B. 50 % zugeordnet werden. Ein großer Teil der Bilder nutzt einen der „Stile“ den die Software vorgefertigt als Option anbietet. Ist so eine farbige Fläche ausgefüllt, kommt das oben genannte „willkürliche Mischen“ ins Spiel. Ich verdopple die Fläche und klicke die von der Software angebotenen Mischmöglichkeiten der beiden übereinanderliegenden Flächen der Reihe nach durch. Manchmal spiegel ich eine Fläche vertikal und/oder horizontal vor dem Mischen. Gefällt mir ein Ergebnis, speichere ich es als jpg. Die Bilderstellung also manchmal eine Sache von Sekunden, manchmal dauert es Minuten bis zu einem gefälligen Resultat.
Das „Mischen“ soll algorithmisch größenteils das Verhalten von durch Filter gelenktem Licht (=Farben) nachahmen, bzw. von Licht in optisch/chemischen Prozessen der analogen Fotografie. Inwieweit das gelingt kann ich nicht beurteilen. Die Mischmodi haben haben selbsterklärende Namen wie „Nachbelichten“ oder „Abwedeln“, „Hartes Licht“ oder „weiches Licht“ und für mich völlig obskure wie „Multiplizieren“ und „Negativ Multiplizieren“, „Division“, „Differenz“, „Spiegeln“.
Ich habe die Bilder „Lichtfalz“ genannt, weil sie beim Brechen (Falzen) von Licht (Farbe) entstehen.
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